Rezension: Adrian van den Hoven: An Analysis of Jean-Paul Sartre’s Plays in Théâtre complet.

Rezension: Adrian van den Hoven: An Analysis of Jean-Paul Sartre’s Plays in Théâtre complet.

Adrian van den Hoven: An Analysis of Jean-Paul Sartre’s Plays in Théâtre complet. New York: Routledge 2025, 172 S. ISBN 978-1-032-80031-8. € 153.38 (hbk).

Adrian van den Hoven ist eines der Urgesteine der nordamerikanischen Sartre-Forschung der letzten vierzig Jahre. Anders als William L. McBride, Thomas R. Flynn, Ronald Aronson und Joseph S. Catalano lag das Schwergewicht seiner Tätigkeit nicht auf der Philosophie – mit mehr oder weniger ausgeprägten Anteilen an Politik –, sondern auf der Literatur.

Heute beschäftigt sich die Forschung vor allem mit Sartre als Philosophen. Doch dies heißt ihn missverstehen. Sartres philosophische Matrix, in die er Konzepte von Husserl, Heidegger, Hegel und anderen Philosophen einbaute, setzte sich vor allem aus zwei Elementen zusammen, der Freiheit des Bewusstseins, des Für-sichs, und der Kontingenz der Welt, des An-sichs. Letzterer in philosophischen Werken gerecht zu werden, ist jedoch schwierig: Die Philosophie ist die Wissenschaft vom Allgemeinsten. Gerecht konnte Sartre der Kontingenz der Welt in seinen literarischen Werken werden, in seinen Dramen, Romanen und Erzählungen, aber auch in seinen Drehbüchern. Sartre lieferte seine Moral ab, die er uns am Ende von Das Sein und das Nichts versprochen hatte, aber nicht als Monographie über Ethik, sondern in der Form von Dramen und Drehbüchern. Erwähnt seien hier Die Fliegen, Geschlossene Gesellschaft, Im Räderwerk, Die schmutzigen Hände und Die Hexen von Salem.

Das Wissen um die philosophische Bedeutung von Sartres Dramen ist weitgehend vergessen gegangen. Bezeichnenderweise werden sie auch nur noch selten gespielt – mit Ausnahme des deutschsprachigen Raums, wo es Sartre immer noch in Spitzentheater schafft. So in den letzten drei Jahren ins Deutsche Theater in Berlin, ins Thalia-Theater in Hamburg, ins Münchner Residenztheater, an die Burg in Wien und ins Schauspielhaus Zürich. > Bitte lesen Sie weiter. *.pdf

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