Vor 45 Jahren starb Jean-Paul Sartre am 15.04.1980

Vor 45 Jahren starb Jean-Paul Sartre am 15.04.1980

Was hat uns Sartres Philosophie und sein politisches Engagement heute noch zu sagen? Was lernen wir über uns und die Welt, in der wir leben, wenn wir Sartres Texte studieren und seine Theaterstücke rezipieren?

In einer Welt des steten Wandels sind wir Einzelne, die zur Freiheit und damit zum Handeln verurteilt sind. Somit ist jeder von uns für das verantwortlich, was wir tun, und damit auch für das, wozu wir uns machen. Zugleich sind wir Teil von Gesellschaften, die uns formen, uns strafen und uns den Rahmen unserer Handlungsmöglichkeiten geben. Dabei gibt es unsere Gesellschaft genau in dem Grade, wie es uns als einzelne Handelnde gibt und umgekehrt.

Mit Sartre können wir reflektieren lernen, wie wir mit diesem Verhältnis zwischen uns als Einzelnen und den Ansprüchen und Widersprüchen unser Gesellschaft umgehen wollen. Wir können erkennen lernen, in welcher Welt, in welcher Art von Gesellschaft, wir leben und leben wollen. Und wir können auch lernen, wie wir uns für das engagieren, was nicht nur unsere eigene Freiheit, sondern auch die Freiheit anderer mehrt, statt sie zu mindern.

Sartre lehrt uns vor allem, Verantwortung zu übernehmen; sowohl für uns selbst als auch gemeinsam mit anderen. Genügt es doch schon, ‚Das Sein und das Nichts‘ wieder aufzuschlagen und nachzulesen, dass wir uns keinesfalls alleine frei fühlen können; das geht nur im Verbund mit allen anderen. Es gibt also eine gemeinsame Verantwortung für die Freiheit und den Respekt anderen gegenüber, der den philosophischen Kern von Sartres Humanismus prägt.

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